Metabolische Kontrolle jahreszeitlicher Fettdeposition bei Kleinvögeln

Zugzeitliche Fettdeposition – ein neues Tiermodell für Diabetesforschung?

Zugvögel bereiten sich auf Flüge über „ökologische“ Barrieren wie Wüsten und Meere durch enorme Depotfettbildung vor, da Fett der wichtigste „Treibstoff“ für ihre Flüge ist. Vielfach kommt es dabei zu einer mehr als Verdoppelung ihres normalen fettfreien Gewichtes in nur drei Wochen.

In den letzten Jahren haben wir nicht nur die ernährungsphysiologischen und ökologischen Mechanismen dieser Fettdeposition aufklären können, sondern dabei während der Depotfettbildung beim Vogel alle Symptome gefunden, die beim Menschen als sog. „Metabolisches Syndrom“ Diabetes und Adipositas kennzeichnen. Was beim Menschen eine Krankheit ist, ist beim Vogel ein regulierter normaler und regelmäßig wiederkehrender Vorgang. Es gilt deshalb als besonders spannend aufzuklären, wie diese Regulation beim Zugvogel funktioniert, denn möglicherweise ist der Zugvogel ein neues Tiermodell für die Diabetesforschung.

War uns bisher der Zugang zu diesen Fragen aus methodischen Gründen verwehrt, so haben wir heute mittels des „Next Generation Sequencing“ die Möglichkeit, Genome und Transkriptome im Detail zu erforschen. Dieses Vorhaben erfolgt in enger Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Michael Wink von der Universität Heidelberg.

 

Finanzierung: Haushalt, Forschungsfonds Land Niedersachsen, DFG