Elterliche Fürsorge

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Mit Hilfe von farbigen Markierungen lassen sich die Küken leicht unterscheiden

Eine 5-jährige Besucherin beim Vermessen eines künstlichen Vogeleies

Das Elterntier mit Markierung (orangefarbener Punkt im Nacken) beim Verfüttern eines Herings an das Küken mit gelber Markierung

Eine unserer kleinen Besucherinnen beim Füttern eines nachgebildeten Flussseeschwalben-Kükens

Dr. Sandra Bouwhuis bei ihrem Vortrag über "Die geheime Lebensgeschichte der Flussseeschwalbe"

Heute folgt ein Gastbeitrag von Vanessa Schreiber, die in dieser Brutsaison ihre Masterarbeit bei uns am Banter See schreibt:

Mit dem Schlupf der ersten Küken hat auch mein Masterprojekt, bei dem ich die elterliche Fürsorge der Flussseeschwalben näher untersuche, begonnen. Dazu beobachte ich rund 50 Brutpaare und notiere welches der beiden Elterntiere, was für eine Art von Nahrung herbeibringt und an welches Küken diese verfüttert wird. Damit sich die Elterntiere bei den Beobachtungen leichter unterscheiden lassen, wurde eines der beiden Elterntiere zuvor mit einer für den Vogel unschädlichen orangenen Farbe markiert. Auch die Küken müssen für die Beobachtungen leicht zu unterscheiden sein, weshalb sie kurz nach dem Schlupf mit einem Farbring und einem farblich passenden Sticker auf dem Kopf markiert werden.

Um eine verlässliche Aussage über die elterliche Fürsorge treffen zu können, werden sehr viele Beobachtungen benötigt. Deshalb beginnen diese für jedes meiner Nester bereits einen Tag nach dem Schlupf des ersten Kükens und erstecken sich über fünf Tage hinweg an denen ich die Nester für jeweils zwei Stunden beobachte. Hierbei konnte ich schon die verschiedensten Nahrungstiere entdecken. Hering und Stint gehören eindeutig zu den beliebtesten Nahrungstieren der Küken, aber es werden auch Nordseegarnelen, Plattfische, Seenadeln und vereinzelt Insekten von den Elterntieren herbeigebracht.

Neben den Beobachtungen zum Fütterungsverhalten überwache ich auch die Gewichtsentwicklung der Küken, indem sie dreimal wöchentlich gewogen werden. Mit den gesammelten Daten aus beiden Untersuchungen werde ich versuchen herauszufinden, ob es alters- und geschlechtsspezifische Unterschiede in der elterlichen Fürsorge der Flussseeschwalben gibt und wie sich mögliche Unterschiede auf die Gewichtsentwicklung der Küken auswirken.

Ich bin schon gespannt, was ich in den kommenden Wochen herausfinden werde!