Information zur Kolonie

Der Standort

* 6 künstliche Betoninseln, jeweils umgeben von einer Betonmauer, an der Nordseite des Banter See.
* Gesichert vor Hochwasser und Ratten, daher ideale Brutbedingungen.
* Hervorragende Beobachtungs- und Forschungsbedingungen.
* Feldstation des IfV (Beobachtungshütte, nahe gelegenes Gebäude).

Die Kolonie

* 1984 umgesiedelt aus dem Nordhafen zum Banter See; Anstieg von 90 auf 715 Brutpaare im Jahre 2017.
* Guter Bruterfolg dank günstiger Ernährungssituation und geringer Prädation.

Die Methoden

* Seit 1980 Beringung aller Küken und Ermittlung des Bruterfolgs.
* Seit 1992 Markierung aller Flügglinge und einiger Altvögel mit Transpondern.
* Jährlich werden die Koloniemitglieder mit einem Antennensystem automatisch erfasst, ohne sie fangen zu müssen. Dies geschieht an Sitzplätzen auf den Mauern (Nichtbrüter und Brutvögel) sowie an den Gelegen (Brutvögel). An den Sitzplätzen können die Vögel auch automatisch gewogen werden.  
* Mit diesem System lassen sich die Lebensgeschichten der monogamen, standorts- und geburtsortstreuen Flussseeschwalben verfolgen und daraus wichtige Informationen für die Populationsökologie langlebiger Vögel in einmaliger Weise gewinnen.
* Ohne den Fang der Altvögel gelingt auch die Gewinnung von Blutproben, und zwar durch den Einsatz mexikanischer Raubwanzen. Eine hungrige Wanze wird dazu in ein hohles künstliches Ei gesetzt und dem Brutvogel in sein Nest gelegt. Durch einen Spalt bzw. Löcher in der Eischale kann die Wanze vom Brutvogel Blut saugen, das anschließend auf vielfältige Parameter hin untersucht wird. 

Demographische Werte (1992 – 2020)

* Mittleres Alter: 8 Jahre.
* Ältester jemals registrierter Vogel: „Kirsi“, 27 Jahre!
* Längste Verpaarung: „Lotti“ und „Otto“: 16 Jahre!
* Überlebensrate der Altvögel: 90%.
* Rückkehrrate der Jungvögel: 37%.
* Durchschnittlicher Bruterfolg je Jahr: 1,0 Junge/Paar.